Sonntag, 23. August 2015

"...von einem stinkenden Stern"

FREITAL.
HEIDENAU.
HOYERSWERDA.
ROSTOCK-LICHTENHAGEN.
Aber auch:
MÖLLN.
KÖLN-MÜLHEIM.
SOLINGEN.


"In Solingen brannte ein Haus, Frauen und Kinder verbrannten. Betroffenheitsadressen wurden abgegeben. Ratlosigkeit herrschte vor. Wahrscheinlich waren die Mörder Jugendliche. Sie haben ihren Hass gegen das Ganze, gegen uns gerichtet - und Muslime getroffen. Wer vergiftete sie? Wir. Die Jugendlichen fielen nicht von einem stinkenden Stern, sondern wuchsen unter unseren kalten Händen auf. Wir, traditionell auf dem rechten Auge blind, verniedlichten doch die Nazischweinereien. Wir hatten drei Jahrzehnte anderes zu tun, als unserer Jugend Rede und Antwort zu stehen. Wir lehrten sie den Gebrauch der Ellenbogen, wir ersetzten Rückgrat und Anstand durch die harte Mark - und wundern uns. Wir werden uns verrückt wundern. Johannes Rau hat schon recht, wenn er sagt: 'Wir können Gesetze schaffen und anwenden, wie wir wollen. Findet keine Veränderung in den Köpfen und in den Herzen statt, sind wir verloren!' 'Die Stadt liegt wüst, und die Häuser sind ohne Menschen', sagt Jesaja."
Peter Beier, 1993.

Bild von der Aachener Zeitung.

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