10.
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Überlassen Sie die Wahl der Location nicht dem Zufall. Es besteht immer ein Risiko, dass die Gemeinde, zu der Sie gehören, nur über ein unschönes Multifunktionsgemeindehaus aus den 1960erjahren verfügt. Suchen Sie sich eine schnuckelige kleine Kirche, die sich gut auf den Hochzeitsfotos macht, in der die Stuhlkissen farblich zum Brautstrauß passen und von der es nicht allzu weit zu der Location ist, an der Ihre Feier stattfindet.
9.
Lassen Sie sich nicht irgendeine_n Pfarrer_in aufs Auge drücken - hier gibt es deutliche Unterschiede! Informieren Sie sich im Internet, rufen Sie geeignete Kandidaten an und lassen Sie sich Probepredigten schicken. Wenn ein oder zwei in die engere Auswahl gekommen sind, erkundigen Sie sich, wann er oder sie das nächste Mal einen Gottesdienst hält, in dem man ihn oder sie begutachten kann. Bitten Sie ruhig um eine Einschätzung, wann im Gottesdienstverlauf die Predigt dran ist - man muss sich ja nicht den ganzen Sonntagmorgen kaputt machen lassen. Ihr Wunschkandidat muss nicht zwingend aus der Gegend kommen, in der die von Ihnen bevorzugte Kirche liegt - Pfarrerinnen und Pfarrer fahren an einem Samstag im Frühsommer gern ein paar Stunden durch die Gegend, und mit dem, was Sie an Kirchensteuer in den Laden pumpen, sind die Benzinkosten mehr als abgegolten!
8.
Wenn Sie sich für einen Liturgen/eine Liturgin entschieden haben, lassen Sie sich nichts erzählen und bleiben Sie kritisch. Geistliche haben oft erschreckend wenig Ahnung vom Ablauf eines Traugottesdienstes; vertrauen Sie daher lieber auf die Angaben in diversen Internet-Hochzeitsforen.
7.
Delegieren Sie, wo Sie können, und vernetzen Sie Kompetenzen. Fragen Sie, ob das Traugespräch nicht mit dem Weddingplanner geführt werden kann - der hat ein gutes Auge für das Gesamtkonzept Ihres ganz besonderen Tages, das er dem zuständigen Pfarrer vermitteln kann, und Sie haben mit dem ganzen anderen Rest weiß Gott genug um die Ohren.
6.
Wenn Sie selbst das Traugespräch führen, sollten Sie möglichst konkrete Vorstellungen von Ihrem gewünschten Ablauf haben (s. Punkt 8), darum geht es bei einem solchen Planungstreffen. Falls das Gespräch in Ihrer Traukirche stattfinden kann, lässt sich damit vielleicht gleich eine Stellprobe verbinden. Dann können auch andere am Gottesdienst Beteiligte dabei sein, z.B. ein Fotograf, der gleich die Lichtverhältnisse prüfen kann (s.u., Punkt 3). Geben Sie die Kontaktdaten des Pfarrers/der Pfarrerin an alle weiter, die irgendwie am Gottesdienst beteiligt sein könnten. Ihre zuständigen Geistlichen sind über ein bisschen Abwechslung in der Regel dankbar und sprechen gern über Blumenschmuck und dergleichen. Bitten Sie auch um einen Vorabdruck der Traupredigt, damit Sie von eventuellen Überraschungen verschont bleiben und alles nach Ihren Vorstellungen verläuft.
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5.
Sprechen Sie den Blumenschmuck auch mit der Küsterin ab. Gerade alte Kirchen sind so kalt, dass sich Blumen dort mehrere Tage halten. Versuchen Sie, die Kirche schon ab Donnerstag zu blocken - immerhin wird dank Ihres Traugottesdienstes der Laden endlich mal voll. Dann können Sie die Blumen ganz entspannt bereits vorher anliefern lassen; der Kirchenchor kann auch mal woanders proben. Klären Sie ab, ob eventueller Altarschmuck auch nach Ihrer Hochzeit in der Kirche bleiben kann - die Gemeinde wird sich über diese Dekoration freuen, und Sie können die Kosten dafür guten Gewissens mit der Kollekte verrechnen.
4.
Beginnen Sie rechtzeitig mit der
musikalischen Planung in Zusammenarbeit mit dem/der zuständigen
Kirchenmusiker/in. Leider haben diese oft einen etwas beschränkten
musikalischen Horizont und sind sehr auf die altmodisch-kirchlichen
Sachen festgelegt. Machen Sie Vorschläge zum Orgelvor- und nachspiel,
schicken Sie dem Organisten ein paar youtube-Links, dann weiß er ganz
genau, was gemeint ist und braucht auch keine Noten. Wenn Sie keine
Orgelmusik mögen, schlagen Sie Einspielungen von CD vor - eine
Lautsprecheranlage haben die meisten Kirchen, meist tut es auch ein
leistungsstarker Verstärker, und vielleicht können Sie damit den Preis
ein bisschen drücken - immerhin hat der Organist dann weniger Arbeit. Wenn Sie eine Schwester haben, die schon im Schulchor ein Solo gesungen hat - umso schöner! Der Kirchenmusiker wird nichts gegen ein paar zusätzliche Probentermine einzuwenden haben, zumal die Zusammenarbeit mit Nicht-Profis oft einfacher und entspannter ist als mit professionellen Musikern.
3.
Buchen Sie eine professionelle Fotografin, gerne mit Hochzeitserfahrung. Sie kann mit dem zuständigen Pfarrer absprechen, an welcher Stelle im Altarraum die Lichtverhältnisse am Besten sind und wo er während der Trauung stehen soll. Unterschätzen Sie dabei aber nicht den Charme spontaner Schnappschüsse - ermutigen Sie Ihre Gäste, Ihre Smartphones mitzunehmen und eigene Fotos zu machen.
2.
Kleinliche Streitigkeiten zwischen den Konfessionen gehören in das unaufgeklärte Dunkel früherer Jahrhunderte. Und der Ökumene ist jede Kirche verpflichtet. Erinnern Sie Ihre Pfarrerin ruhig daran, wenn diese Ihnen das Ave Maria ausreden und irgendwelche Ideologien aufdrücken will. Falls Ihnen etwa Bibelverse so gar nicht zusagen, lässt sich sicherlich auch ein Trauspruch aus dem Kleinen Prinzen verwenden. Sollte sich Ihre Pfarrerin als zu engstirnig erweisen, drohen Sie mit Kirchenaustritt. Das zieht meistens.
1.
Machen Sie sich und allen Beteiligten immer wieder klar, dass von dem planmäßigen Gelingen des Hochzeitstages Gedeih oder Verderb Ihrer gesamten Ehe abhängt!
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