Montag, 20. April 2015

Von häretischem Gedöns und der Unverzeihlichkeit der Langeweile - Ein Kommentar aus homiletischer Sicht


Prediger_innen, die ihre Kanzelrede mit der stereotypen Ankündigung einer Provokation beginnen, stehen aus gutem Grund unter dem Verdacht, letzten Endes doch nur sich selbst zu predigen. Das gilt auch für Theologieprofessoren, wenn sie sich bei den Häretikern bedienen, um marktschreierisch irgendwelche Menschen aus einem angeblichen Kirchenschlaf wecken zu wollen.  

Notger Slenczkas Argumentation in seinem 2013 erschienenen Aufsatz „Die Kirche und das Alte Testament“, dessen Kernthesen nun in mehreren Einzelschriften verteidigt und bestätigt wurden, ist aus theologischer Sicht im Ganzen und aus homiletischer Perspektive im Besonderen unhaltbar. Slenczka folgt im Wesentlichen Adolf von Harnack,  der in seiner Schrifttheologie auch dem Neuen Testament nur recht widerwillig („weil sich eine bessere Urkundensammlung für die Bestimmung dessen, was christlich ist, nicht schaffen lässt.“) einen kanonischen Rang einräumt – eine solche begrenzte, zweckrationale Sicht auf die Schrift aber ist einer Kirche, die sich selbst vollmundig als „Kirche des Wortes“ bezeichnet, nicht angemessen, weil es die Eigenwirksamkeit des Wortes, das „nicht leer zurückkommen wird“ (Jes 55), negiert. Auch Harnacks progressives Geschichtsverständnis ist nicht nur, entgegen aller anderslautenden Beteuerungen seiner Epigonen, in ihrer religionsgeschichtlichen Ausrichtung implizit antijudaistisch (und antikatholisch und letzten Endes antiökumenisch), ihr liegt auch Verständnis von einer sich einseitig positiv weiterentwickelnden Menschheit zugrunde, das aus geschichtswissenschaftlicher Sicht unhaltbar ist.

Slenczka sieht im AT das „Zeugnis einer Stammesreligion mit partikularem Anspruch“, dem er den universalen Charakter des NT entgegenstellt. Aus homiletischer und predigtpraktischer Sicht ist diese inakzeptable Abwertung der Hebräischen Bibel besonders fatal: Lebensnahe und Leben verändernde christliche Verkündigung lebt von den Erinnerungsorten dieser „Stammesreligion“, von den Erzählungen um die Lagerfeuer der Karawansereien, von Wüstenwanderungen und durchwachten Nächten in den zugigen Zelten der Heimatlosen. Der mutwillige Verzicht auf den „Überschuss“ der Hebräischen Bibel an Erzählstoffen, an Erfahrungen von Armut und Müdigkeit, an skandalös realistischen Darstellungen von Eros und Politik (Miskotte), kann kaum zu etwas anderem führen als zu Predigten, die steril, vergeistigt und unerträglich langweilig sind. Mehr noch: Für Kanzelreden, die christliche Identität außerhalb des „Wahrheitsraums“ (Crüsemann) der Hebräischen Bibel konstruieren wollen und damit die durch den Lauf der Geschichte hindurch wirksame Treue Gottes verneinen, bleibt nur die Flucht in höchstens philosophisch reizvolle Gedankenspiele über das „Wesen des Christentums“, die letzten Endes selbstreferenziell bleiben müssen. Und damit trostlos.


Die Evangelische Kirche hat das seit Längerem erkannt und unternimmt in der derzeiterprobten Perikopenrevision den dankenswerten Versuch, „aufgrund der in den vergangenen Jahrzehnten stärker bewusst gewordenen Bedeutung des Alten Testamentes für den christlichen Glauben Umfang und Funktion der alttestamentlichen Texte im Gefüge der Perikopenordnung neu zu bestimmen.“ Aus homiletischer Sicht erscheint dies verheißungsvoller und auf heilsame Weise provokanter als postmoderner Markionismus.

Samstag, 18. April 2015

Ein Film, ein Brief und hoffentlich kein #Aufschrei

Seit einigen Tagen macht ein Brief von "Oma Marie" die Runde, in dem sie ihren Austritt aus der evangelischen Kirche erklärt und diesen mit Äußerungen des norddeutschen Pfarrers Gero Cochlovius im Fernsehen begründet. Cochlovius, der, wie ein Blick auf die Internetseite seiner Gemeinde verrät, nicht zu denen gehört, die sich allzu große Sorgen um das machen, was sie in Medien von sich geben, hatte im Interview mit dem Journalisten Christian Deker für die NDR-Reportage "Die Schwulenheiler 2) in einem Gespräch, das sich aufgrund der Sprechmuster nicht ganz vom Eindruck des zumindest teilweise Geskriptetseins freimachen kann, gesagt (es ging um das seelsorgliche Angebot von "Heilung"): 

"Jo, na gut, das ist schon ne Weile HER (.) Aber (.) ich finde, dass man dieses ANgebot durchaus machen sollte. Denn ich weiß, es GIBT (.) Einzelne=hm (-) ähm (.), die auch an ihrer Situation LEIden (--) UND die tatsächlich auch (.) eine Veränderung sich WÜNschen. [Einwurf Interviewer: Gegen wissenschaftlichen Konsens] Was sagen Sie denn 'die Wissenschaft', da gibt es' es gibt SO! viele Studien und es=s gibt auch wissenschaftliche Studien, die in=ne andre Richtung gehn (--). Also da ist da=da ist die Forschung noch NICHT am Ende angekommen. [Erwiderung Interviewer: Cochlovius predige auch, dass Homosexualität Sünde sei] (---) ((Lufteinziehen)) Es gibt VIELe Sündn (.) und (-) nach der BIbel (.) isses also schon so, dass PRAKtiZIErte (.) ausgelebte Homosexualität NICH dem Willen Gottes entSPRICHT(-) und=ähm (.) und von daher denke ich, is es (.) schon RICHtig, von der Bibel her dann auch den Begriff der SÜNde (-) ähm-ne (.) bei praktizierter Homosexualität zu verwenden'?"


Die ansteigende Tonhöhe am Ende zeigt, dass das Interview hier abgeschnitten wurde - wir wissen also nicht, was Cochlovius sonst noch gesagt hat. Der Verdacht drängt sich in der Tat auf, dass das nicht besonders substantiell ist, wie ja auch seine Aussagen zur vermeintlichen Unentschiedenheit der Wissenschaft generalisierender Quatsch sind. 

Ich kann Oma Marie irgendwie verstehen. Ich finde auch, dass Amtsbruder Cochlovius hier dummes und potenziell gefährliches Zeug redet. Trotzdem hoffe ich nicht, dass es zu dem von ihr gewünschten #Aufschrei! kommt, der ja doch nur eine etwas vornehmere Bezeichnung für einen Shitstorm ist. Solche Aufschreie hat es etwa im Nachgang zu der unsäglichen Predigt des unsympathischen Bremer Kollegen Olaf Latzel gegeben, und längst nicht alle Wortbeiträge in diesem Kontext waren theologisch wertvoll. Ich hoffe inständig, dass die Kirche es schafft, die Empörungskultur in den eigenen Reihen vergleichsweise gering zu halten - was wir brauchen, ist eine fundierte, sachliche Auseinandersetzung und die daraus folgenden Konsequenzen, keine oberflächlichen Indignationsgesten.

Und ich bin mir auch nicht sicher, ob und inwieweit theologische Streitigkeiten durch dienstrechtliche Maßnahmen beizulegen sind. So etwas fordert Oma Marie ja implizit, und auch Christian Deker ruft immer wieder nach "Konsequenzen" seitens der EKD. Nur: Die hat in den allermeisten von ihm aufgebotenen Fällen (zum Glück) nichts zu sagen, denn die Anberaumung eines dienstrechtlichen oder eines Lehrbeanstandungsverfahrens ist nicht Sache der EKD, sondern ihrer Gliedkirchen. Und die Kirchen haben als Dienstherrinnen auch eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Amtsinhaber_innen - selbst, wenn diese dummes Zeug reden, ist es durchaus im Sinne Jesu, solche Dinge erst einmal intern zu klären und ihnen bei einem drohenden Shitstorm schützend zur Seite zu stehen. 

Und das ist es, was mich an der Reportage (und auch schon an ihrer Vorgängerin) stört, was zumindest einen schalen Geschmack hinterlässt: Deker hat lange gesucht, und er hat natürlich Menschen gefunden, die in sein Konzept passen. Er zeigt Menschen, die Widerliches von sich geben, wie die Schwäbin mit den bösen Augen, die auf einer Anti-Regenbogen-Demonstration mit unverhohlener voyeuristischer Genugtuung kreischt, sich küssende Männer seien "äkälärrägänd". Oder den schon seit Jahren umstrittenen Diabetologen Arne Elsen, der in extremcharismatischen Kontexten zuhause ist und mit der EKD oder ihren Gliedkirchen meines Wissens wenig zu schaffen hat. Oder seine Kollegin aus der Kinderheilkunde, die unheimliche Christl Vonholdt, Mutter Oberin der nicht minder umstrittenen Kommunität Offensive Junger Christen, die zwar Teil des Diakonischen Werkes der EKD ist (warum eigentlich...?), sich aber im Großen und Ganzen am rechten Rand der Aufmerksamkeit und ansonsten, wie der SPIEGEL einst so treffend schrieb, in "christlich-fundamentalistischen Dunstkreisen" tummelt. 

Natürlich hat die evangelische Kirche Einiges aufzuarbeiten und nachzuholen. Die jetzt von allen Seiten aber lautstark geforderte "Distanzierung" würde die schrägen Dummheiten dieser Randgestalten aber auf eine Art und Weise adeln und ihnen eine Aufmerksamkeit bescheren, die sie nicht verdienen. Die in dem Film dargestellten Personen sind nicht repräsentativ für die entschiedene Mehrheit der Kirchenleitungen und der Pfarrerschaft im evangelischen Deutschland. Gott sei Dank.

Montag, 6. April 2015

Aufgestanden!

Ein kleiner Ostergruß von der westfälischen Kirchenzeitung UK... Frohe Ostern allesammans!


Freitag, 3. April 2015

Und doch. - Karfreitagspredigt über Joh 19,16-30


Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem. 
Seht, wir gehen hinaus aus Jerusalem. 
Hinaus aus der Stadt, auf den Berg, 
in die Peripherie, 
an den Rand der Gesellschaft, 
den Grenzstreifen des Lebens, 
wo so viele Wege enden und Geschichten offen bleiben. 
Es fällt nicht leicht, dort zu bleiben, 
die Luft ist schwer von Trauer und Wut, 
von zerstobenen Träumen und zerbrochener Hoffnung. 

Und doch. 
„Wo Trauer ist, da ist Heiliger Boden, 
manche Menschen lernen das eines Tages – 
sie werden nichts vom Leben wissen, 
bis sie es lernen“, 
sagt Oscar Wilde. 
Seht, wir gehen hinaus aus Jerusalem. 

Bild geklaut bei kirchenmusik-in-gevelsberg,de

Sie nahmen ihn aber und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 

Leben enden in einer Randnotiz. 
Drei Sterbende, 
davon zwei Namen, 
die man nie gekannt, 
vergessen oder einfach weggelassen hat, 
weil sie nicht wichtig genug erschienen, 
keine Nachricht wert. 

Und doch. 
Jesus aber in der Mitte. 
Inmitten der Entfallenen, 
der Übersehenen und Verdrängten. 
Jesus aber in der Mitte, 
ihr Anker, 
dass niemand von diesen Kleinen verloren gehe 
im stillen Meer des Vergessens. 


Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. 

Was bleibt von einem Menschen nach dem Tod? 
An was werden die Menschen sich erinnern? 
Nach dem Willen der Römer nur an das Eine: 
Die Schuld, das Verbrechen, 
den Grund für die Kreuzigung. 
Was bleibt nach dem Tod 
eines 27jährigen Piloten aus Montabaur, 
einem Sohn, Freund, Neffen, Arbeitskollegen, 
Marathonläufer, Segelflieger? 
Allem Anschein nach nur das Eine: 
Die Krankheit, die Schuld, 
die Verantwortung für den Tod von 150 Menschen. 
Der Name, der einmal publiziert ist, 
das Etikett, das einmal geschrieben ist, 
bleibt haften, das Netzt vergisst nicht: 
Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. 

Und doch: 
Auf dem einen Kreuz, 
über dem sterbenden Körper 
eines als Verbrecher Verurteilten 
strahlt die Aufschrift wie eine Krone in die ganze Welt hinein. 
Knapp zweitausend Jahre trennen uns von dem Geschehen, 
knapp 4.000 km liegen zwischen der Christuskirche und Golgatha, 
aber trotzdem hören wir seine Geschichte,
Tag für Tag, Sonntag für Sonntag. 


Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch das Gewand. Das war aber ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. Da sprachen sie untereinander: Lasst uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten. 

Da ist einer noch nicht unter der Erde, 
noch nicht einmal kalt, 
noch nicht einmal tot, 
noch warm und leise atmend, 
und der Streit um das Erbe geht los. 
Man nimmt es von den Lebenden. 
Eigentum wird verspielt, 
bis auf das letzte Hemd, 
das keine Taschen hat, 
aber immerhin einen Materialwert. 
Der Tod kostet. 

Und doch. 
Es bleibt ein Randgeschehen. 
Das Äußere wird weniger wichtig, 
was man nicht mitnehmen kann, wird losgelassen. 


Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 

Den eigenen Tod, den stirbt man nur – 
mit dem Tod der anderen muss man leben. 
Einsam und kalt ist der Tod. 
Die Nähe halten nur wenige aus. 
Von den Zwölfen, die ihm näher waren als die eigene Familie, 
von den Hunderten, die er geheilt hat, 
von den Vier- oder Fünftausend, die er satt gemacht hat, 
von den Unzähligen, die seine Worte berührt haben- 
wer bleibt übrig? 
Vier, fünf, vielleicht sechs Menschen. 
Dreimal Maria, eine davon am Sterbeort des eigenen Sohnes, 
dem tiefstmöglichen Punkt im Leben eines Menschen. 
Einsam und kalt ist der Tod. 

Und doch: 
Unter dem Kreuz, um das Sterben drumherum 
werden Beziehungen geknüpft. 
In den durchwachten Nächten, 
den ganz dunklen Stunden 
rücken Menschen zusammen, 
zeigen ihre Wunden und zehren von ihrer Stärke, 
finden sich Schultern zum Ausweinen, 
Hände zum Festhalten, 
treffen sich Blicke hinter Tränenschleiern, 
und es wird anders als zuvor. 

(c) caritas-salzburg.at

Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. 

Manchmal in den letzten Stunden 
haben Menschen unerträglichen Durst. 
Kein Flüssigkeitsmangel, 
ein letzter Durst nach Leben, 
ein letztes Aufbäumen vor dem Unausweichlichen, 
ein letzter Reflex, wenn die Kräfte schwinden. 
Eine Sehnsucht, die sich nicht stillen lässt. 

Und doch. 
Eine helfende Hand lindert die Qualen, 
ein paar Tropfen benetzen die Lippen 
und lassen spüren: 
Du bist umsorgt, 
du bist nicht allein. 


Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied. 

Es ist vollbracht. 
Das könnten seine Angehörigen sagen: 
Er hat es hinter sich. 
Als die Kraft zu Ende ging, 
wars kein Abschied, wars Erlösung. 

Es ist vollbracht. 
Das könnten die Römer sagen: 
Wir sind ihn los. 
Ein Aufrührer weniger, 
eine Protestbewegung erstickt, 
eine Gefahr weniger für den Staat. 

Es ist vollbracht. 
Das könnten die religiösen Führer sagen: 
Wir haben es geschafft. 
Gottes Recht ist aufgerichtet, 
die Ordnung wiederhergestellt. 

Keiner von ihnen. 
Jesus selbst sagt es, 
behält auch das Ende in der Hand. 
Es ist vollbracht, 
und wie im Schnelldurchlauf 
ziehen die Szenen noch einmal vorbei 
und ergeben einen Sinn: 
Die Dornenkrone und der Purpurmantel, 
der Ehrenplatz auf dem Kreuzeshügel, 
die Inschrift auf dem Kreuz, 
die Soldaten, die einen Plan erfüllen, 
den sie nicht kennen, 
und der doch alles durchwebt und zusammenfügt: 
Rühmet den Herrn, 
die ihr ihn fürchtet; 
denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen 
und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; 
und als er zu ihm schrie, hörte er’s. 
Die Elenden sollen essen, 
dass sie satt werden; 
und die nach dem Herrn fragen, 
werden ihn preisen; 
euer Herz soll ewiglich leben. 
Es werden gedenken und sich zum Herrn bekehren aller Welt Enden 
und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden. 
Denn des Herrn ist das Reich. 

Es ist vollbracht, 
das sagt der, der keine Angst mehr hat: 
In der Welt habt ihr Angst, 
aber seit getrost, 
ich habe die Welt überwunden, 
und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, 
und der Tod wird nicht mehr sein, 
noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.