Samstag, 7. September 2013

Kleiner musikalischer Urlaubsgruß

So, Urlaub und Sommerpause sind vorbei, das Häuschen in Småland steht wieder leer, und wer keine Postkarten bekommen hat (die verschicke ich herzlich ungern), möge sich nicht grämen, denn: Es gibt einen kleinen musikalischen Gruß!

Idas sommarvisa (Idas Sommerlied) aus dem Film "Michel bringt die Welt in Ordnung" hat in Schweden in relativ kurzer Zeit seinen Weg in den sommerlichen Kulturkanon gefunden und wird zum Ende des Schuljahres, aber auch im Gottesdienst gern gesungen. (Wer's versteht - Anna J Evertsson beschäftigt sich in einem Artikel aus dem Jahr 2001 mit der in Schweden nicht ganz unwichtigen Frage, ob das Lied jetzt religiös ist oder nicht.)



Im Internet kursieren einige deutsche Übertragungen davon, sowohl von offizieller Seite (Astrid Lindgrens deutscher Verleger bietet eine Version mit Noten, fürs deutsche Fernsehen
ist es auch schon einmal nachsynchronisiert worden) als auch inoffiziell als  Gemeinschaftsprojekt engagierter deutscher Katthultistas.

Als bei uns in der Gemeinde neulich eine Ida zu taufen war, kam die Idee auf, die Erkennungsmelodie der Namensgeberin aus Lönneberga im Gottesdienst zu singen. So ist die folgende Version entstanden, die so stark interpretiert, dass man sie kaum als "Übersetzung" bezeichnen kann: Eine Strophe wurde dazugemogelt, das sehr interpretationsoffene "Ich" des Originals wurde kurzerhand zu einem theologischen "Er" umgewandelt, aus den Walderdbeeren wurden Blaubeeren und so weiter. Im Gottesdienst hat es jedenfalls gut funktioniert, zumal die Melodie ziemlich eingängig ist. Wer es ausprobieren will - hier der Text:



Idas sommarvisa auf deutsch
Musik: Georg Riedel, 
Text: kirchengeschichten.blogspot.de, 
frei nach Astrid Lindgren

1.
Glaub nicht, dass es irgendwie Sommer wird,
wenn nicht jemand was dafür tut!
Die Sonne nach oben und weg mit dem Schnee!
Für Blumen und Gras ist das gut.

Er streicht leise über die Wiese,
er taucht sie in leuchtendes Grün,
gießt Sonne und Licht auf die Erde,
und lässt alle Blumen erblüh’n.

2.
Er füllt alle Bäche mit Wasser,
das tanzt und das plätschert dahin.
Malt Schwalben wie Punkte am Himmel
Und lacht, wenn sie jagen und ziehn.

Er setzt neues Laub auf die Bäume,
versteckt kleine Nester darin,
macht Abende warm, lang und voll Musik,
wie sie nur im Sommer es sind.

3.
Und Beeren macht er für die Kinder,
die machen die Zunge ganz blau,
geheime Verstecke, die niemand kennt,
im Wald unter Wurzeln und Laub.

Macht Kleine zu großen Entdeckern,
lässt all seine Wunder sie sehn,
er gibt ihnen Puste zum Laufen,
bleibt nahe, wohin sie auch gehn.

4.
Glaub nicht, dass die Erde sich weiter dreht,
wenn niemand dafür etwas tut,
dass nach jeder Nacht wieder Morgen wird,
mit neuen Ideen, neuem Mut.
                                   
Er hält diese Welt in den Händen,
er trägt und begleitet auch dich.
Und wenn nach dem Sommer der Herbst beginnt,
taucht er ihn in goldenes Licht.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen